Spiegel online, 01.11.2002 Kriegsdrohung Irak will USA in die Hölle schicken Die irakische Regierung hat den Uno-Sicherheitsrat aufgerufen, sich nicht den Forderungen der USA nach einer härteren Irak-Resolution zu beugen. Gleichzeitig drohte Bagdad Washington für den Fall eines Angriffs "die Hölle" an. New York/Bagdad - Washington versuche über wirtschaftlichen und politischen Druck, seinen Willen durchzusetzen, sagte der stellvertretende irakische Präsident Taha Jassin Ramadan. Falls die USA sich für einen Krieg gegen Irak entschieden, würden sie in die Hölle geschickt. US-Präsident George W. Bush sei in Wahrheit gar nicht an einer Rückkehr der Uno-Waffeninspektoren nach Irak interessiert, sondern warte nur auf ein Alibi zum Angriff, sagte Ramadan vor Journalisten in Bagdad. Die USA und Großbritannien treten im Weltsicherheitsrat für eine Resolution ein, in der Irak mit ernsten Konsequenzen gedroht wird, für den Fall, dass die Rüstungskontrolleure bei ihrer Arbeit behindert werden. Die übrigen drei ständigen Mitglieder in dem Uno-Gremium, Frankreich, China und Russland, lehnen diese Formulierung ab. Ex-Waffeninspekteure werfen US-Regierung Manipulation vor Der frühere Chef der Uno-Waffeninspekteure im Irak, Scott Ritter, hat sich energisch gegen einen Irak-Krieg ausgesprochen und die US-Regierung scharf angegriffen. Entsprechend äußerte sich der ehemalige Uno-Koordinator für humanitäre Hilfe im Irak, Hans von Sponeck, am Freitag in Berlin. Ritter sagte, den USA gehe es nicht um die Entwaffnung des Iraks, sie wollten vielmehr dessen Präsidenten Saddam Hussein entfernen. Ritter und von Sponeck warfen der US-Regierung vor, die Öffentlichkeit massiv zu manipulieren.